MOZ am 19.03.2017

Von Gabriele Rataj

Buckow (MOZ) DieseWoche macht die Ökofilmtour 2017 in den Parklichtspielen Station. Die Umwelt- und Naturfilme zu brisanten gesellschaftlichen Themen fordern zur Debatte heraus. So werden an drei Abenden eingeladene Fachleute mitdiskutieren.
An drei Tagen, von Donnerstag bis Sonnabend, sind die Buckower Parklichtspiele fast vollständig den Freunden des Brandenburgischen Ökofilms vorbehalten. "Sechs Filme haben wir in diesem Jahr ausgewählt, von denen wir hoffen, dass unser Kinopublikum sie annimmt", sagt Philipp Grund, der nahezu jeden Tag im Kino-Foyer steht.
Da geht es am ersten Tag mit Zugvögeln auf Reise, es wird das Verschwinden von Singvogelarten ergründet und es werden augenfällige Verbindungen zu Monokulturen, Umweltgiften, Windrädern, Stromleitungen hergestellt. Beide Beiträge sind schon für Schüler ab Klasse 4 geeignet
Am folgenden Tag stehen neue wissenschaftliche Erkenntnisse im Zusammenhang mit zuckerreicher Ernährung und medizinischen Folgen in einer interessanten kanadischen Dokumentation im Mittelpunkt und wie die Zuckerindustrie Kundschaft dennoch einfängt. Ausgefeilte Tricks der Lebensmittelindustrie, um minderwertige Produkte schmackhaft zu machen, ergänzen den Themenkomplex Ernährung/Gesundheit/Verbraucherschutz im Nachmittagsprogramm.

Dem vielfältigen Bereich Wasser wendet sich der dritte Kinotag zu, für den die Filmemacher im Brandenburgischen beispielsweise an die Havel gezogen sind und zu deren Renaturierung auf mehr als 100 Kilometern mit hier lebenden Fischern, Bauern, Künstler sprechen. Zu deutlich reduzierten Fischfangquoten der EU in Meeresgewässern stellen andere engagierte Dokumentarfilmer die Frage nach ähnlicher Handhabung in Seen und Flüssen.

Nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres haben die beiden Kino-Betreiber für die Abend-Veranstaltungen erneut den Saal reserviert. Die Resonanz auf Filmbeiträge mit gesellschaftlich relevanten Fragestellungen ist bei vielen, vor allem jüngeren Bewohnern aus Gemeinden in der Naturparkregion groß. Ebenso wie das Bedürfnis nach Diskussion darüber.
Dem tragen Philipp und Stefan Grund auch Rechnung, indem sie Fachleute einladen, mit denen im Anschluss gesprochen werden kann. Der Waldsieversdorfer Biologe Dr. Jörg Hoffmann steht am Donnerstag bereit. Am "Zucker-Tag" werden die Buckower Apothekerin Dagmar Katzorke und Dr. Dania Pütz mitreden und der Buckower Angel-Experte Fred Schüler kann am Sonnabend einiges zur Situation der Seen in der Märkischen Schweiz beitragen.

Sechs nachdenklich machenden und Anstöße vermittelnde Streifen von mindestens 40 Minuten Länge sind zu erwarten, die einfach auch sehenswert sind und vor Augen führen, was es zu bewahren gilt.




Ökofilmtour in Brandenburg
Maßband als Zünglein an der Waage