Iris Stoff

Die Wasserbüffel kommen

Storkow (MOZ) Dieses Projekt dient dem Naturschutz und wird zugleich sicher eine weitere Touristenattraktion: Auf den Storkower Burgwiesen soll demnächst eine Herde Wasserbüffel angesiedelt werden. Was es mit diesen Tieren so auf sich hat, darüber können sich Besucher des Familientages auf der Burg am 25. März schon mal informieren.
er sind die Wiesen hinter der Storkower Burg immer regelmäßig gemäht worden, um Heu zu machen. Nach der Wende geschah dies aber nicht mehr, und nach und nach hat sich auf dem Areal hartes Schilf breit gemacht, das andere Pflanzen in ihrem Wuchs behindert. Anliegen der Stadt Storkow ist es, diese Burgwiesen wieder so kurz zu halten, damit sie Luft kriegen und der Storch, das Wappentier der Stadt, hier wieder einen gedeckten Tisch vorfindet. Genügend Nahrung ist bekanntlich die Voraussetzung dafür, dass sich Adebar auch in der Nähe zum Brüten niederlässt. Zurzeit gibt es in Storkow nur ein Storchennest in der Kirchstraße, welches jedes Jahr wieder bewohnt wird.

Vor fünf Jahren hatte die Stadtverwaltung in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde vor Beginn der Brutperiode schon mal ein kontrolliertes Abbrennen des verschilften und verhärteten Bewuchses durch die Feuerwehr veranlasst. Später haben dann auch die Sielmanns Natur-Ranger mal eine Fläche kurz geschnitten. Anliegen ist es jedoch, das Areal dauerhaft kurz zu halten. So entstand die Idee, hier eine Wasserbüffelherde weiden zu lassen. Bis diese Vorstellungen konkret geworden sind, vergingen aber einige Jahre. Gründliche Vorbereitung war nötig. Das Stadtparlament fasste im Februar 2010 den Beschluss, mit der Flächenagentur Brandenburg GmbH einen Vertrag zur Schaffung eines Flächenpools für Ausgleichsmaßnahmen in den Burgwiesen abzuschließen. Diese Agentur finanziert die Ersteinrichtung sowie dauerhafte Sicherung der Beweidung und erwirbt bzw. pachtet die Grundstücke für den Naturschutz-Fonds Brandenburg. Die finanziellen Aufwendungen sollen dadurch gedeckt werden, dass die Beweidung im Rahmen der Eingriffsregelung an Bauherren und Investoren vermittelt wird. "Für die Stadt Storkow entstehen so keine Kosten", betonte Tourismusmanager Werner Krumbein kürzlich auf der Stadtverordnetenversammlung. Die Flächenagentur sei Träger und Eigentümer des Projektes. Die Bewirtschaftung übernimmt die GbR "Storkower Burgbüffel" von Michael Kurz und Niels-Olaf Lüders. Dieser Tage soll der Strom gelegt werden. Anschließend wird der Zaun gebaut und ein Unterstand errichtet. Letzteres übernimmt der Storkower Verein für Natur- und Landschaftspflege. Dann können die Tiere kommen.

"Perspektivisch sollen mal sieben Wasserbüffel auf den Storkower Burgwiesen weiden", sagt Niels-Olaf Lüders. "Zunächst werden es erst einmal vier sein." Drei weibliche Tiere kommen aus einer Herde, die bei einem Naturschutzprojekt im Havelland im Einsatz ist. Sie haben derweil ihr Winterquartier auf dem Hof von Sonja Moor in Hirschfelde. Aus ihrer Herde wird dann noch ein Bulle hinzukommen.

Aus Anlass dieses Vorhabens geht es am Sonntag, dem 25. März beim Familiennachmittag auf der Burg Storkow rund um das Thema Wasserbüffel. Die Veranstaltung der Reihe "Uhr auf Natur in Brandenburgs Besucherzentren" startet um 14 Uhr mit dem Film "Zurück in den Sümpfen - Wie die Wasserbüffel die Mark erobern", der im Rahmen der Ökofilmtour gezeigt wird. Die Vorstellung des Wasserbüffelprojektes auf den Burgwiesen und der Besuch bei einer Wasserbüffelherde in Wochowsee rundet das Programm ab. Die Teilnahme kostet 1 Büffeltaler (1 Euro), festes Schuhwerk und ein Fernglas zum Beobachten der Tiere werden empfohlen. Zu diesem Erlebnistag, der vom Naturpark und der Naturwacht Dahme-Heideseen unterstützt wird, sind alle Interessierten herzlich eingeladen.