Vier Tage Leinwandspektakel auf dem Stadtcampus

Eberswalde (MOZ) Ab heute wird Eberswalde wieder vorübergehend zur Festivalspielstätte. Am Montag ist in Potsdam die diesjährige "Ökofilmtour" eröffnet worden, die auf der dreimonatigen Tournee durch ganz Brandenburg den ersten Halt in Eberswalde einlegt.

45 Kino- und Fernsehfilme sowie 22 Kurzfilme aus insgesamt 140 deutschen und internationalen Einreichungen haben es ins Programm des Umwelt- und Naturfilmfestivals geschafft. Viele davon flimmern in Eberswalde über die Leinwand - bis Donnerstag im Abendprogramm, bis Freitag in einem Tagesprogramm speziell für Schüler. Insgesamt sind fast 30 Vorführungen angesetzt.
"Wir haben an jedem Tag Highlights, am ersten sogar zwei", sagt der Filmemacher Ernst-Alfred Müller, der das Festival gemeinsam mit der Kulturwissenschaftlerin Jutta Schölzel leitet.
Das Festival spricht vor allem beklemmende und erschreckende Themen von der "Fukushima-Lüge" über Bienensterben, Essen auf dem Müll, Elektroschrott-Gefahr für ganze Kontinente bis hin zu Last-Minute-Klimaproblemen an.
Wer da befürchtet, der Kinogenuss komme zu kurz, liegt aber falsch, versichert Müller. "Die Filme, die wir zeigen, sind sehr unterhaltsam - weil sie die Zuschauer aufregen." Das mache überhaupt den Erfolg der inzwischen neunten Ökofilmtour aus: "Im Anschluss haben die Zuschauer das dringende Bedürfnis, mit jemandem über den Film zu reden."
Außer zum Abschlussfilm im Abendprogramm in der Donnerstagnacht, wenn bis kurz vor eins der einzige Spielfilm des Festivalprogramms läuft, tragen die Veranstalter vom Potsdamer Förderverein für Öffentlichkeitsarbeit im Natur- und Umweltschutz (FÖN) diesem Bedürfnis mit Gesprächsrunden zum Teil illustrer Gäste Rechnung. So sind verschiedene Filmemacher und etwa am zweiten Filmabend Nachhaltigkeitspapst Michael Succow, Träger des Alternativen Nobelpreises, zu Gast.
Heute Abend eröffnet um 18 Uhr der Film "Experiment Energiewende - Deutschlands einsame Revolution" die Eberswalder Festivaltage. Als Gast diskutiert unter anderem Sebastian Pflugbeil, Prominenter der Umweltschutzszene und Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz dazu. "Die Lausitz" läuft im dritten Block ab 23.30 Uhr. Zur besten Sendezeit um 20.30 Uhr kündigt Ernst-Alfred Müller einen "sensationellen Film" an. Nach zwei Kurzfilmen läuft "Atomic Africa" von Marcel Kolvenbach. Oft unter Lebensgefahr hat der Filmemacher festgehalten, unter welchen Bedingungen auf dem Kontinent bis 2050 bis zu 40 neue Atomkraftwerke entstehen sollen.
Das Programm ist auf der Internetseite unter www.oekofilmtour.de zu finden.