Umweltprobleme und Naturschönheiten
Ökofilmtour 2014 mit Themenschwerpunkt Lausitz

Am Mittwoch, 15. Januar 2014, startet die Ökofilmtour 2014 in Brandenburg. Bis Ende April werden in Brandenburg 67 Spiel- und Dokumentarfilme gezeigt. Filmemacher, Fernsehjournalisten und Autoren waren zur Teilnahme am 9. Festival des Umwelt- und Naturfilms „Ökofilmtour 2014“ aufgerufen. Die Ökofilmtour ist ein Projekt der UN-Dekade „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“.
Zehn Wochen, 67 Filme, mehr als 60 Spielorte: Die Ökofilmtour rollt ab Mittwoch, 15. Januar 2014, wieder durch Brandenburg, hält in Kinos, Kulturhäusern und Kitas. Zum Auftakt des neunten Festivals für Umwelt- und Naturfilme wird im „Haus der Natur“ die Dokumentation „Hunger. Genug ist nicht genug“ von David Syz gezeigt. Der Regisseur, der Schweizer Staatssekretär für Wirtschaft und mitverantwortlich für internationale Entwicklungspolitik war, sucht in seinem Film Antworten auf drängende Fragen: Welchen Einfluss haben Subventionen in den reichen Agrarstaaten? Haben arme Länder eine Chance, sich selbst zu versorgen?
Aus 140 eingereichten Beiträgen ist das Programm aus 45 Lang- und 22 Kurzfilmen zusammengestellt worden. „Viele unserer Festivalfilme befassen sich mit aktuellen Problemen der Energiewende“, sagte Festivalleiter Ernst Alfred Müller. Da das Filmmuseum – bisheriger Spielort der Ökofilmtour – wegen Sanierungsarbeiten geschlossen ist, laden die Veranstalter zur Eröffnung am kommenden Montag in die Reithalle des Hans-Otto-Theaters ein.
Im Mittelpunkt der dreistündigen Gala steht die Lausitz zwischen Naturschönheit und Umweltproblemen. „Wir wollen nicht den Protest gegen neue Braunkohle-Tagebaue organisieren, sondern Visionen für die Region diskutieren“ , so Müller gestern. Auf dem Podium sitzen Umweltministerin Anita Tack (Linke), Wirtschaftswissenschaftler Christian von Hirschhausen, der Potsdamer Regisseur Andreas Dresen und sein Kollege Henry M. Mix. Es soll es um den notwendigen Perspektivwechsel für die Lausitz gehen.
Dresen ist mit seiner Kurz-Doku „Steigerlied“ beim Festival dabei, in der er die Maschinenführerin Daniela porträtiert, die im Tagebau einen 4000 Tonnen schweren Koloss lenkt... Müller erwartet etwa 10000 Besucher zur Ökofilmtour, die am 28. April im Hans-Otto-Theater endet. Dann werden sechs Filmtrophäen vergeben, unter anderem der mit 5000 Euro dotierte Preis der Stadt Potsdam für die beste künstlerische Leistung.
Aus dem Programm
Zum Auftakt werden am MIttwoch um 18 Uhr im „Haus der Natur“ in der Lindenstraße 34 die Dokus „Hunger. Genug ist nicht genug“ und „Die vergessene Katastrophe – Ölpest in Nigeria“ gezeigt. Im Anschluss diskutieren „Hunger“-Regisseur David Syz, der alternative Nobelpreisträger Michael Succow und Festivaljury-Sprecherin Monika Griefahn. Der Eintritt ist frei.
Offiziell eröffnet wird die Ökofilmtour 2014 von Umweltministerin Anita Tack am 20. Januar, um 18 Uhr, in der HOT-Reithalle. Die Gala widmet sich „Preußen – Sachsen – Brandenburg“, Jahresthema des Kulturland Brandenburg e.V., insbesondere den Visionen für die Lausitz. Zu sehen sind die Dokus „Steigerlied“, „Wildes Deutschland – Die Lausitz“, „Der Wahnsinn mit der Braunkohle“.
Fünf Kontinente hat Werner Boote für seine Doku „Population Boom“ besucht, die der Regisseur am 7. Februar, um 18 Uhr, im Potsdam-Museum vorstellt. Anschließend diskutieren Boote und Ex-Bundesumweltminister Klaus Töpfer.

Von Ricarda Nowak