Stiftung will Moore wiederbeleben
Ökofilmtour macht Halt in Luckau / Ralf Donat zeigt Schutzmaßnahmen in der Region aufLuckau. Jahrtausende alte Moore prägten die Landschaft um Luckau. Doch Bergbau und Landwirtschaft zerstörten die Niederungen. Welche Auswirkungen das auf Flora, Fauna und Klima hat, zeigte die 9. Ökofilmtour, die in Luckau Station gemacht hat.
"Urige Moore, wie man sie sich vorstellt, haben wir hier in der Region kaum noch", erklärt Ralf Donat, Projektleiter des Heinz Sielmann Naturparkzentrums Wanninchen. Er präsentierte im Rahmen der 9. Ökofilmtour den 30-minütigen Dokumentarfilm "Moore – die lang unterschätzten Klimaretter". Im Anschluss erklärte er den 20 Besuchern, was die Stiftung zum Schutz der Moore in der Region unternimmt.
Denn viele hiesige Moore seien durch den Tagebau komplett zerstört worden. Die Entwässerung des Bodens habe sie ausgetrocknet. "Dann sind sie tot und können nicht mehr aktiviert werden", erklärt Ralf Donat die dramatischen Folgen. Außerdem setzen zerstörte Moore riesige Mengen an Kohlendioxid frei, die im Torf gespeichert sind. Mit bis zu zehn Tonnen des Gases je Hektar belaste das mehr das Klima als der gesamte Brandenburger Straßenverkehr, verdeutlicht die Dokumentation. Aber auch die heimische Tier- und Pflanzenwelt werde geschädigt.
Aus diesen Gründen setzt sich die Heinz Sielmann Stiftung seit 2005 intensiv für den Moorschutz ein. Insgesamt 640 000 Euro habe die Stiftung bereits dafür investiert. "Wichtigste Maßnahme ist der Erwerb von Flächen. Erst dann können weitere Schritte folgen", erklärt Ralf Donat. Mehr als 3000 Hektar Land in der Region konnte die Stiftung bereits eigentumsrechtlich für den Naturschutz sichern. Als nächstes werden die Entwässerungsgräben verschlossen, um den Wasserstand wieder zu normalisieren, erläutert er das Vorgehen. Umgesetzt wurde das im Jahr 2011 im Heidegrund Grünswalde sowie 2013/2014 im Weißacker Moor. Dort sind versiegte Quellen wieder angesprungen und unterstützen nun die Moorbildung. Seltene Pflanzen wie das Wollgras oder der Sonnentau verbreiten sich. Allerdings sei Moorschutz ein langwieriger Prozess "Erst Jahrzehnte später sehen wir, ob und wie die Maßnahmen wirken", sagt Ralf Donat.
"Die Bilder haben eindrucksvoll gezeigt, wie es in der Region weitergeht", so Klaus Ulrich. Der Goyatzer wollte mehr über die hiesigen Moore wissen. Denn ihre Bedeutung sei ihm bisher nicht bewusst gewesen. "Der globale Zusammenhang, der sich gezeigt hat, ist beeindruckend", sagt er.
Anja Brautschek




MOZ 01.04.2014
Lausitzer Rundschau 13.02.2014