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Wenn Bienen die Orientierung verlieren
Schöneiche (MOZ) Seit einigen Jahren sterben in Deutschland massenhaft Bienen, ganze Völker verschwinden. Der Film "Tod im Bienenstock" sucht nach Ursachen für dieses Phänomen. Am Freitagabend wurde die Dokumentation in der Schöneicher Kulturgießerei im Rahmen der Ökofilmtour gezeigt.
Im Mittelpunkt der halbstündigen Doku steht der Imker Christoph Koch, der in den letzten Jahren 233 Bienenvölker verloren hat. Er ist überzeugt, dass die in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizide der Grund für das Bienensterben sind. Die darin enthaltenen Giftstoffe würden das Navigationssystem der Bienen schädigen, sodass die Insekten nicht mehr zu ihrem Stock zurückfänden. Die Dokumentation zeigt, wie große Pestizidhersteller versuchen, die Schuld am Bienensterben von sich abzuwälzen. Stattdessen wird die Varroamilbe zum Hauptfeind der Honigsammlerinnen erklärt. Die Unternehmen stützen sich auf diverse Studien von Bieneninstituten. Doch der Film äußert Zweifel an deren Unabhängigkeit
"Wir essen alle gerne Honig. Aber wir fragen uns nie, wie es den kleinen Tierchen eigentlich geht, die den süßen Aufstrich produzieren. Das wollen wir ändern und das Bienensterben mehr ins Bewusstsein rücken", begründet Birgit Schürmann von Naturschutzaktiv Schöneiche die Entscheidung, den Film zu zeigen. Insgesamt umfasst das Programm der Ökofilmtour 45 Filme, aus denen jeweils einzelne in verschiedenen brandenburgischen Orten gezeigt werden.
Bei der anschließenden Diskussion konnte der Schöneicher Imker Gerald Steenweg den Gäste eine Sorge gleich nehmen: In Schöneiche seien die Bienen nicht bedroht. Grund sei, dass es in Schöneiche verhältnismäßig wenig Agrarland gäbe. "Unsere großen bunten Gärten retten die Bienen", rief eine Frau erfreut.
Pauline Brosch
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