Forscher im Schilf
Veltener Grundschüler waren im Spreewald unterwegs / Der Film wurde gestern gezeigt

VELTEN - Die Sonne knallt auf die Spree, in der Sommerluft schwirren Libellen. Mitten auf dem Fluss schippert die „Nautilust“, ein kleiner Forscherkahn aus Aluminium. In seinem Bauch balancieren Jenny und Arthur, zwei Veltener Grundschüler, keschern Muscheln und Insekten aus dem Wasser, mustern sie unterm Mikroskop. Ende Juli brachen die beiden mit ihrer Mutter Fatoumate Sidibé und einer kleinen Reisegruppe in den Spreewald auf. Immer mit dabei: Filmkameras, die jeden Schritt der kleinen Forscher festhielten.

Ihr Film „Im Reich des Schlangenkönigs – Sagenhafte Entdeckungen mit der Nautilust“ wurde gestern im Rahmen der brandenburgweiten „Ökofilmtour 2012“ in der Veltener Löwenzahn-Grundschule gezeigt – vor rund 40 Zweitklässlern. Ein bisschen Lampenfieber hatten die Leinwandhelden Jenny und Arthur schon, hier unten im Filmkeller der Schule. „Wir haben Mama heute morgen die ganze Zeit gesagt, dass wir heute in der Schule die Stars sind“, sagte Jenny Sidibé (7).

Im Sommer letzten Jahres traf ihre Mutter im Zug die Naturfilmerin Uta Greschner, die ihr von der Ökofilmtour erzählte. Ein paar Wochen später startete die zweitägige Expedition in den Spreewald, die von der Biologin Gisela Hovestadt begleitet wurde. In den 48 Stunden der Reise lernten Jenny und Artur eine Menge. Zum Beispiel, dass Muscheln Jahresringe haben. Oder, dass Schlangen schwimmen können. „Da gab es auch ganz viele Tiere, die wir noch nicht kannten, Eisvögel oder Libellen zum Beispiel“, sagte der kleine Arthur (6). Naturfilmerin Uta Greschner freut das natürlich. „Wir wollen, dass die Kinder wieder mit der Natur in Berührung kommen“, sagt die 57-Jährige, deren Förderverein für Öffentlichkeitsarbeit im Natur- und Umweltschutz in diesem Jahr mit der Filmtour drei Monate lang durch rund 70 Kommunen tourt, Schulen, Museen, Kirchen und Kulturhäuser bespielt. Velten ist für die Tour, die es seit sieben Jahren gibt, bisher die erste Station in Oberhavel. „Es würde mich freuen“, so Greschner, „wenn wir nächstes Jahr wieder hier wären.“ (Von Marco Paetzel)